Matratze auf den Boden legen: Mit oder ohne Lattenrost?

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, die Matratze auf dem Boden als Schlafstätte zu nutzen. Auf Dauer sind jedoch hygienische, gesundheitsrelevante und die Langlebigkeit der Matratze betreffende Aspekte zu berücksichtigen. Wir erklären in diesem Beitrag, was bei der Nutzung einer Matratze auf dem Boden alles zu beachten ist.

Die Frage ist weniger, ob eine Matratze auf dem Boden dauerhaft zum Schlafen genutzt werden kann, sondern wie sinnvoll und bequem das ist. Die Bequemlichkeit hängt vor allem von der Dicke und der Qualität der Matratze, den eigenen Schlafgewohnheiten und dem Körpergewicht ab. Bei einer dünnen Ausführung und höherem Körpergewicht könnte die Schlafunterlage als zu hart empfunden werden und auch ein Seitenschläfer mag eine mangelnde Druckentlastung und Stützfunktion dauerhaft als unangenehm empfinden. Eine hochwertige, ausreichend dicke Matratze dagegen kann den Anforderungen auch auf dem Boden liegend durchaus gerecht werden.

Dem gegenüber stehen die Schlafhygiene und die Gesundheit. Liegt eine Matratze auf dem Boden, mangelt es an der Belüftung, wie sie bei einem Bettgestell mit Lattenrost gegeben ist. Menschen scheiden im nächtlichen Schlaf durchschnittlich einen halben Liter Feuchtigkeit aus, die sich bei einer komplett auf dem Boden aufliegenden Matratze staut. Für Milben, Bakterien und Keime ist dies ein willkommenes Milieu und langfristig zudem ein idealer Nährboden für Schimmel. Das ist nicht nur ungesund, sondern schadet auch der Matratze und kann deren Lebensdauer beträchtlich verkürzen. Zudem dürfte es unangenehm sein, wenn die Schlafstätte durch die Feuchtigkeit anfängt zu muffeln.

Wie ausgeprägt diese unerwünschten Begleiterscheinungen sind, hängt wiederum von der Matratze ab und ebenso vom Raumklima: Ist die Luft trocken und der Raum nicht zu warm, zögert das die Folgen für die Gesundheit und die Matratze gegenüber warmem, feuchtem Umgebungsklima hinaus. Eine Matratze aus Latex ist wesentlich anspruchsvoller die Belüftung betreffend als ein offenporiges Modell aus Kaltschaum, der atmungsaktivere Eigenschaften aufweist. Die grundsätzliche Problematik bleibt aber über einen längeren Zeitraum betrachtet bestehen.

Dennoch ist es möglich, eine Matratze auf dem Boden auch dauerhaft als Schlafstätte zu nutzen, wenn sie regelmäßig auslüften und aufgenommene Feuchtigkeit abgeleitet werden kann.

Der Boden ist hart und unnachgiebig. Dies sollte eine Matratze ausgleichen können: Für eine gesunde und schonende Schlafposition muss der Körper an den Belastungspunkten einsinken, damit die Wirbelsäule nicht in eine unnatürliche Stellung gebogen wird, und durch die Matratze zugleich eine Stützfunktion erfahren. Dazu erfordert es eine ausreichende Dicke der Schlafunterlage auf dem Boden. Gegebenenfalls kann zusätzlich zur Matratze noch ein Gel-Schaum Topper verwendet werden, der Mängel einer zu harten Liegefläche ausgleicht.

Bei einem Bettgestell mit Lattenrost ist seitlich und unterhalb der Matratze die Möglichkeit zur Luftzirkulation gegeben. Liegt die Matratze dagegen flach auf dem Boden auf, staut sich die Feuchtigkeit des abgesonderten Schweißes in der Matratze, vor allem mittig unter der Liegefläche des Körpers, und es entsteht ein ungesundes feuchtwarmes Klima. Dies kann etwas reduziert werden, indem zumindest ein Lattenrost unter die Matratze gelegt wird. Trotzdem ist es wichtig, die Schlafunterlage zwischendurch zu lüften. Das geschieht, indem sie täglich oder regelmäßig alle paar Tage an die Wand gelehnt wird, so dass die Bodenseite in den Raum gerichtet ist. Wird dazu noch das Fenster geöffnet, optimiert das den Entlüftungseffekt und die Feuchtigkeit kann entweichen. Täglich nach dem Aufstehen sollte außerdem die Bettdecke zurückgeschlagen werden, damit Luft an die Liegefläche gelangt.