Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer: Was ist ein guter Wert?

Die Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen ist neben einer hochwertigen Matratze und entsprechender Bettwäsche ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner und im Schlafzimmer mitverantwortlich für qualitativ guten Schlaf und eine optimale Schlafdauer. Je nach Jahreszeit und Temperatur ist sie jedoch Veränderungen unterworfen. Um eine gleichbleibend angenehme Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.

Als Luftfeuchtigkeit wird der Anteil von unsichtbarem Wasserdampf in der Luft bezeichnet, wobei flüssiges und festes Wasser wie Regen oder Nebel und Schneekristalle nicht miteinbezogen werden. Die Menge an Wasserdampf, die in der Luft enthalten sein kann, hängt von der Temperatur und dem Druck ab. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit.

Die absolute Feuchte beschreibt den tatsächlich vorhandenen Gehalt an Wasserdampf und wird in Gramm pro Kubikmeter gemessen. Dabei kann der Wert zwischen Null und einem maximalen Wert variieren, der mit zunehmender Temperatur stark ansteigt. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie also aufnehmen. Bei 10 °C ist die Sättigung bei 9,4 g/m³ erreicht, bei 20 °C beträgt der Maximalwert 17,3 g/m³.

Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Wasserdampf von der maximal möglichen Menge in der Luft enthalten ist. Sie wird in Prozent gemessen. Ist der Prozentsatz niedrig, kann die Luft noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Sobald 100 % erreicht sind, kommt es zu Kondensation des Wasserdampfs, vor allem auf kalten Oberflächen und Gegenständen.

Für unser Wohlbefinden ist vor allem die relative Luftfeuchtigkeit von Bedeutung. Sie kann jedoch, anders als die Temperatur, kaum durch ein persönliches Empfinden beurteilt werden, so dass die Anbringung eines Hygrometers im Schlafzimmer und natürlich auch in anderen Räumen sinnvoll ist. Diese Geräte zur Messung der relativen Luftfeuchtigkeit sind im Handel mit analoger oder mit digitaler Anzeige erhältlich.

Nach einhelliger Meinung gilt ein Wert zwischen 40 % und 60 % als optimal für die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer, während die Raumtemperatur zwischen 16 °C und 18 °C betragen sollte.

Ist die Luftfeuchte dauerhaft höher, besteht die Gefahr von Schimmelbildung an Wänden und Decke, die wiederum zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Für Allergiker und Asthmatiker stellt eine zu feuchte Umgebung ebenfalls eine Belastung dar, denn sie fördert die Entwicklung von Mikroben sowie die Ausbreitung von Hausstaubmilben.

Zu trockene Luft hingegen kann Infekte der Atemwege, eine Reizung von Rachen und Lunge begünstigen und ist deshalb ebenfalls zu vermeiden. Zudem trocknet die Haut mehr aus, als es ihr gut tut.

Die Frage lässt sich auf Grund der zuvor beschriebenen Auswirkungen von zu trockener oder zu feuchter Luft eindeutig mit Ja beantworten. Vor allem, wenn die Luftfeuchte zu hoch ist, entstehen Probleme mit der Atmung während der Nacht. Die meisten Menschen empfinden dann eine übermäßige Wärme, manche haben auch das Gefühl zu ersticken. Ein erholsamer und angenehmer Schlaf wird praktisch unmöglich.

Während des Schlafs gibt der Mensch über die Atemluft und durch Schwitzen Wasser an die Umgebung ab, so dass sich die relative Luftfeuchte erhöht. Wenn also mehrere Personen - und vielleicht sogar noch ein Haustier - in einem Raum schlafen, kann sich der Wert schnell über 60 % auf 70 % oder 80 % erhöhen.

Deshalb sollte gleich nach dem Aufstehen durch ausreichendes Stoßlüften wieder für eine Absenkung gesorgt werden. Ein während der ganzen Nacht über offenes Fenster ist nicht unbedingt erforderlich. Vor allem in den kalten Monaten kann es dadurch zu einer Auskühlung von Räumen und Wänden kommen, die sich negativ auf Wohnqualität und Wohlbefinden auswirkt und die Schimmelbildung fördert.

Auch zu trockene Luft beeinträchtigt die Wohn- und Schlafqualität. Eventuell werden dann mit vorhandenem Staub schädliche Mikroorganismen aufgewirbelt, die beim Einatmen die Schleimhäute reizen. Deshalb sollte ein dauerhafter Wert der relativen Luftfeuchtigkeit unter 40 % nach Möglichkeit vermieden werden.

Dies kann man mit Luftbefeuchtern erreichen, die zum Beispiel an Heizkörpern aufgehängt werden. Es gibt auch elektrisch arbeitende Zerstäuber, die sich individuell einstellen und auf die Anzahl der schlafenden Personen in einem Raum abstimmen lassen. Auch ein Schälchen mit Wasser auf der Fensterbank trägt durch Verdunstung zur Regulierung der Raumluft bei. Hier ist auf ein regelmäßiges Austauschen des Wassers zu achten, denn in der stehenden Flüssigkeit können sich schnell schädliche Bakterien und Keime ansammeln.