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Januar 03, 2022
Das Schlafverhalten von Pferden weicht deutlich von dem der Menschen ab. Eines haben Pferde und Menschen allerdings gemeinsam: Eine ruhige Umgebung, in der sie sich sicher fühlen, fördert ein gesundes Schlafverhalten. Stress, eine unausgewogene Ernährung und Krankheit können die Schlafqualität ebenso beeinflussen wie eine unbequeme oder unhygienische Unterlage oder zu wenig Platz.
Während Menschen ein Bett mit bequemer, wirbelsäulenschonender Matratze bevorzugen, ist für Pferde zum Liegen ein weicher, sauberer und trockener Untergrund wichtig. Im Freien bietet sich das Gras einer Wiese oder Weidefläche an, im Stall oder Unterstand hat sich eine ordentliche Lage frisches Stroh bewährt. Fehlt ein geeigneter Untergrund, schlafen die Tiere dennoch, denn die Natur hat es so eingerichtet, dass ihnen dies im Stehen möglich ist, ohne umzufallen. Das betrifft jedoch nicht alle Schlafphasen, von denen es bei Pferden drei gibt.
Pferde schlafen sowohl im Stehen als auch im Liegen. Fühlt sich ein Pferd unsicher, vermeidet es als Fluchttier allerdings die liegende Position, da das Aufstehen zu viel Zeit in Anspruch nehmen und die Fluchtmöglichkeit beeinträchtigen würde. Dadurch entfällt eine wichtige Schlafphase. Unterschieden wird zwischen dem Dösen, vergleichbar einem Leichtschlaf oder Zwischenstadium zwischen Wachsein und Schlaf, dem Tiefschlaf und dem REM-Schlaf. Der Tiefschlaf wird auch als SWS (Slow Wave Sleep) bezeichnet.
Während Pferde im Leichtschlaf, beim Dösen, noch sämtliche Umweltreize registrieren und stets fluchtbereit sind, entspannt die Muskulatur in der SWS-Schlafphase deutlich mehr. Sowohl der Leichtschlaf als auch der SWS-Schlaf ist im Stehen möglich. Dass Pferde dabei trotz Entspannung der Muskulatur nicht umfallen, ist einer anatomischen Besonderheit geschuldet: Die Kniescheiben können derart über den Oberschenkelknochen gelegt und fixiert werden, dass das Gelenk in gestreckter Haltung bleibt, ohne die Muskeln dazu anspannen zu müssen. Diesen Mechanismus führt ein Pferd in der SWS-Schlafphase stets nur bei drei Beinen durch - wiederum um fluchtbereit zu bleiben, bleibt ein Hinterbein immer ausgenommen. Während des Schlafs wechselt die Fixierung des Gelenks zwischen den Beinen, um sie abwechselnd zu entlasten und entspannen zu können. Neben der Muskelentspannung lässt die Gehirnaktivität in der SWS-Phase nach und die Puls- und Atemfrequenz verlangsamen sich.
REM ist die Abkürzung für "Rapid Eye Movement". Die REM-Phase wird auch als Traumschlaf bezeichnet und kann ausschließlich im Liegen erreicht werden, wobei hier die entspannte Seitenlage erforderlich ist. Das Pferd ist tiefenentspannt, die Atmung und der Puls verlangsamen sich noch deutlicher, es findet aber eine Gehirnaktivität statt. Der REM-Schlaf wird auch als Traumschlaf bezeichnet, da Pferde Forschungen zufolge in dieser Phase intensiv träumen können - häufig begleitet von zuckenden Augen. Befindet sich ein Pferd in Brustlage statt in Seitenlage, kann es entweder noch wach sein und nur ausruhen oder dösen oder in den Tiefschlaf übergehen, dem nicht selten mit einem Wechsel in die Seitenlage der REM-Schlaf folgt.
Pferde schlafen in mehreren Etappen über den Tag und die Nacht verteilt. Dabei verteilen sich die Schlafphasen ebenfalls über die Tage und Nächte. Maximal ist bei erwachsenen, gesunden Tieren von insgesamt bis zu 25 Prozent Schlafzeit auszugehen, eher von deutlich weniger. Diese verteilt sich ihrerseits auf rund 8 Prozent dösenden Leichtschlaf, 13 Prozent Tiefschlaf und die verbleibenden 4 Prozent entfallen auf den REM-Schlaf.
Grundsätzlich benötigen sehr aktive Tiere mehr Schlaf. Dasselbe trifft auf Fohlen zu. Ältere und kranke Pferde, die Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, vermeiden liegende Positionen häufig, wodurch sich eine abweichende prozentuale Verteilung der Schlafphasen ergibt - der REM-Schlaf bleibt in diesem Fall aus. Selbiges betrifft unsichere oder gestresste Tiere, die nicht die erforderliche Entspannung finden. Fohlen dagegen sind vermehrt in Seitenlage anzutreffen.
Eine Schlafphase dauert meist nur bis zu 20 Minuten an. Wenige Minuten Tiefschlaf reichen einem Pferd bereits, wieder aufnahmefähig und aktiv zu sein. Die kurzen Phasen braucht es dafür mehrmals über 24 Stunden verteilt. Insgesamt ist bei Fohlen mit insgesamt sechs, bei ausgewachsenen Pferden mit rund drei Schlafstunden insgesamt zu rechnen. Bei der Haltung mehrerer Tiere auf der Weide oder in Offenstallhaltung lässt sich sehr schön beobachten: Niemals schlafen alle Tiere gemeinsam. Mindestens eines oder zwei bleiben wach, um die anderen bei Gefahr sofort zu warnen. Nur diese Sicherheit ermöglicht es Pferden, sich dem SWS- und erst recht dem REM-Schlaf hinzugeben.
Dösen Pferde stehend im Leichtschlaf vor sich hin, sind die Augen oft nur halb geschlossen. Die Leichtschlafphase ist bei noch etwas geöffneten Augen vor allem an einer leicht erschlafft herabhängenden Unterlippe erkennbar. Auch im Tiefschlaf, ob stehend oder in Brustlage, können die Augen noch ein wenig geöffnet sein, gelegentlich sind sie ganz geschlossen. In der REM-Schlafphase sind die Augen geschlossen, da sich das Pferd mit ganzem Körper dem Entspannungsmodus hingibt.
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