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Dezember 30, 2021
Ist es möglich, im Stehen zu schlafen? Das ist eine Frage, die Schlafexperten beschäftigt. Tatsächlich gibt es einige Tiere, die im Stehen schlafen, doch kann das auch der Mensch? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengetragen.
Schlafexperten zweifeln daran, dass Menschen im Stehen schlafen können. Mit dieser Frage hat sich auch eine Gruppe buddhistischer Mönche befasst, die sich für rund vier Jahre einem spirituellen Experiment unterzogen haben. Tatsächlich soll es ihnen mehrmals gelungen sein, etwas weniger als fünf Stunden durchgehend im Stehen zu schlafen. Das bedeutet, dass sie nicht nur im Stehen eingeschlafen sind, sondern auch im Stehen geschlafen haben. Allerdings legen die Mönche Wert darauf zu präzisieren, dass es nicht einfach sei, die Fähigkeit zu erwerben, im Stehen zu schlafen. Und ganz sicher sei Schlafen im Stehen nicht für jedermann geeignet. Tatsächlich gab es auch einen Mönch, der am Ende des Experimentes mitteilte, dass es ihm nach vier Jahren fast angenehmer sei, im Stehen als im Liegen zu schlafen. Wissenschaftler wundern sich über diese Informationen. Tatsächlich war es bisher nicht möglich, zu diesen buddhistischen Mönchen zu gelangen, um das Schlafverhalten der Mönche im Rahmen dieses Experimentes zu erforschen. Aber es gibt einige Tiere, die im Stehen schlafen können. Dafür gibt es gute Gründe.
In der Tierwelt gibt es in Bezug auf Schlafgewohnheiten einige Besonderheiten. Und tatsächlich gibt es einige Tiere, die im Stehen schlafen. Welche Tiere sind das - und haben sie dafür einen guten Grund?
1. Fluchttiere schlafen häufiger im Stehen
Pferde legen sich nur selten auf den Boden. Stattdessen schlafen Sie meistens im Stehen. Grund ist, dass Pferde Fluchttiere sind. Sobald Sie im Stehen schlafen, können sie bei Gefahr sehr viel schneller die Flucht ergreifen als im Liegen. Dass Pferde im Stehen schlafen können liegt daran, dass sie im Stand mit ihrer Kniescheibe die Hinterbeine fixieren. Auf diese Weise bleiben sie auch im Schlaf stehen, ohne dass sie dafür die Muskeln anspannen müssen.
Auch andere Tiere schlafen im Stehen, zum Beispiele Elefanten und Schafe. Schafe sind ebenfalls Fluchttiere, weshalb sie sich in der Gruppe am wohlsten fühlen, und weil sie auf diese Weise geschützt sind. Ein Elefant schläft, wenn er seinen Rüssel länger als fünf Minuten nicht mehr bewegt. Sobald der Rüssel auf dem Boden aufliegt, schließt der Elefant die Augen. In Forschungsarbeiten wurde festgestellt, dass in der Wildnis lebende Elefanten weniger schlafen als ihre Artgenossen im Zoo. Auf diese Weise können sie auf Gefahrensituationen deutlich schneller reagieren. So ist es für Leittiere möglich, knapp über vierzig Stunden ohne Schlaf auszukommen, wenn es darum geht, die Herde vor Feinden in Sicherheit zu bringen, wenn beispielsweise ein Rudel Löwen eine Elefantenherde umzingelt.
Tatsächlich ist bei Elefanten die Frage, ob sie im Liegen oder Stehen schlafen, auch vom Alter abhängig. Junge Elefanten schlafen bevorzugt in Seitenlage, während ältere Elefanten mit zunehmendem Alter nicht mehr so leicht hochkommen, weshalb sie bevorzugt im Stehen schlafen. Deshalb werden in manchen Zoos Sandhügel aufgeschüttet. Auf diese Weise erhalten ältere Elefanten die Möglichkeit, selbst im fortgeschrittenen Alter beim Schlafen eine Seitenlage einzunehmen.
Den kürzesten Schlaf haben weibliche Elefanten mit einer mittleren Schlafdauer von zwei Stunden, gefolgt vom Pferd mit drei Stunden. Im Vergleich dazu schlafen beispielsweise Grauwale, die ebenfalls zu den Säugetieren gehören, sehr lange, nämlich mindestens neun Stunden. Ebenfalls im Stehen schlafen Flusspferde. Das gilt vor allem für längere Schlafphasen, in denen sie mit Augen, Ohren und der Nase aus dem Wasser schauen, um Luft holen zu können.
2. Vögel sind wahre Schlafakrobaten
Noch akrobatischer schläft der Flamingo. Auch er schläft im Stehen, und das sogar auf nur einem Bein. Offenbar scheinen Flamingos nur zu schlummern, da sie währenddessen das Bein wechseln, also abwechselnd auf dem einen beziehungsweise auf dem anderen Bein stehen. Ebenso wie Flamingos schlafen die meisten Vögel stehend auf einem Ast. Dabei fallen sie weder herunter noch verlieren sie das Gleichgewicht. Das funktioniert, weil Vögel im Schlaf mit ihren Krallen den Ast umklammern, auf dem sie sitzen. Im Gegensatz zu Menschen entspannen sich die Muskeln eines Vogels im Schlaf nicht. Sie bleiben angespannt, sodass sich der Klammergriff auch während des Schlafs nicht löst.
Experten gehen davon aus, dass manche Zugvögel in der Lage sind, auf ihren langen Reisen während des Fliegens ein Nickerchen zu machen. Ein Beispiel ist der Mauersegler. Möglich ist das, weil diese Vögel den sogenannten Hirnschlaf beherrschen. Das bedeutet, dass nur eine der beiden Gehirnhälften schläft, während die andere wach und aktiv ist. Dieses Schlafverhalten findet sich auch bei Meeressäugetieren, zum Beispiel bei Walen und Delfinen. Ansonsten würden sie im Wasser ertrinken. Die Meeressäuger schalten nicht nur eine Gehirnhälfte ab, sondern auch ein Körperhälfte. Und sie halten ein Auge geschlossen, während das andere Auge offen bleibt. Mit der wachen Körperhälfte, die auch weiterhin Schwimmbewegungen macht, bewegen sie sich weiter im Wasser fort. Dabei liegen sie auf der Seite und tauchen in regelmäßigen Abständen zum Luft holen an die Wasseroberfläche. Nach einer Zeit wechseln sie die Seite. Das bedeutet, dass die wache Körperhälfte nun schläft, während die bislang schlafende Körperhälfte wach wird und die Schwimmbewegungen ausführt.
Obwohl es die buddhistischen Mönche zumindest wenige Stunden geschafft haben, im Stehen zu schlafen, trifft das auf die übrige Menschheit nicht zu. Deshalb gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Mönche lediglich einen leichten Schlaf hatten und zu keiner Zeit die Tiefschlafphase erreicht haben. Grundsätzlich werden fünf Schlafphasen unterschieden:
1. Das Einschlafstadium ist die erste Schlafphase, in der sich die Kinnmuskulatur meistens entspannt und es zu langsam rollenden Augenbewegungen kommt. Die Hirnaktivität ist noch relativ hoch. Messbar ist das durch die für das wache Gehirn typischen Alpha-Wellen, die mit Beginn des physiologischen Schlafzustandes durch kleinere Theta-Wellen abgelöst werden.
2. In der zweiten Phase fallen wir in einen leichten Schlaf, was anhand von speziellen langsamen Gehirnstrom-Wellen sichtbar wird.
3. In der dritten und vierten Schlafphase befinden wir uns im Tiefschlaf. Die Muskeln verlieren an Spannung, während sich das Gehirn gegenüber äußeren Reizen abschottet. Sichtbar wird die Tiefschlafphase durch lange Delta-Wellen.
4. Die fünfte und letzte Schlafphase ist der sogenannte REM-Schlaf, wobei REM für rapid eye movement steht. Typisch sind kurze Phasen mit einem unruhigen Schlafverhalten und Träumen, sodass es zu raschen Augenbewegungen kommt.
Es liegt vor allem an der REM-Phase, weshalb Schlafexperten bezweifeln, dass ein Mensch im Stehen schlafen kann. Grund ist, dass die Muskeln an Spannung verlieren und sich entspannen. In dieser Schlafphase sind nur noch die Muskeln aktiv, die an der Atmung beteiligt und für die Augenbewegungen zuständig sind. Alle anderen Muskeln sind inaktiv. Das hat zur Folge, dass ein im Stehen schlafender Mensch spätestens jetzt aufgrund der fehlenden Muskelanspannung zu Boden sinken muss. Verantwortlich für das Erschlaffen der Muskeln sind die beiden Hirnbotenstoffe Glycin und GABA. Sie sorgen dafür, dass die Muskelsteuerung blockiert wird. Das funktioniert nur unter der Voraussetzung, dass sie gleichzeitig an ihre Erkennungsstellen andocken. Nur dann wird die Muskelsteuerung blockiert, sodass die Muskeln erschlaffen.
Aus den genannten Gründen bleibt es für Menschen weiterhin schwierig, im Stehen zu schlafen. Deshalb sollten wir die gewohnte Schlafhaltung beibehalten und im Liegen schlafen. Damit der Schlaf möglichst erholsam ist, sollten Sie ein Bettsystem verwenden, das auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Dabei muss es nicht immer gleich ein neues Bett sein, um die Schlafqualität zu verbessern. Das kann Ihnen auch mit einem Meos Gel-Schaum Topper gelingen.
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