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Januar 27, 2022
Rund 1600 Kilogramm schwer und bis zu 6 Meter hoch werden männliche Giraffen (Bullen). Weibliche Giraffen (Kühe) wiegen etwa 830 Kilogramm und sind bis zu 4,5 Meter groß. Angesichts dieser Größe, des hohen Gewichts, der langen Beine und des sehr langen Halses stellt sich die Frage: Wie schläft eine Giraffe? Wie und wie viel eine Giraffe schläft, und ob sich das Schlafverhalten in der freien Wildbahn von dem im Zoo unterscheidet, das erfahren Sie hier!
Um das Schlafverhalten von Giraffen zu verstehen, ist es wichtig, zunächst einmal ihre Lebensumstände kennenzulernen. Giraffen sind in afrikanischen Savannen beheimatet. Heute leben sie insbesondere in den Gras- und Steppenlandschaften im östlichen und südlichen Afrika, südlich der Sahara. Seit 2019 stehen alle Giraffenarten auf der internationalen roten Liste der bedrohten Arten.
Gab es in Afrika vor 30 Jahren noch rund 200.000 Giraffen, ist diese Zahl mittlerweile auf die Hälfte geschrumpft. Ihre fast zwei Meter langen Beine und ihr schier endlos langer Hals macht die Giraffe zu den größten an Land lebenden Säugetieren. Mühelos erreichen Giraffen aufgrund ihrer Größe das Laub der Akazienbäume, das zu ihrem Lieblingsfutter gehört.
Das ist nicht der einzige Vorteil, den sie durch ihre Größe haben. Sie macht es auch möglich, dass sie in die Ferne schauen und ihre Feinde von Weitem sehen und flüchten können. Und Giraffen sind schnell, denn sie können im Galopp bis zu 55 Kilometer pro Stunde erreichen. Zu ihren Feinden gehören Löwen, Leoparden und Hyänen, die sich jedoch kaum an ausgewachsene Giraffen herantrauen, sondern nach Jungtieren Ausschau halten. Kommt doch einer der Feinde zu nahe, können Giraffen mit ihren Hufen, die einen Durchmesser von rund 30 Zentimeter haben, ordentlich auskeilen.
Die Hufe sind ein probates Verteidigungsmittel, mit dem Giraffen imstande sind, einen Löwen zu töten. Außerdem sind Giraffen Herdentiere, die in Gruppen bis zu zwanzig Tieren zusammenleben. Das gilt insbesondere für Kühe und Kälber, die sich so gegenseitig schützen. Bullen sind hingegen Einzelgänger, die sich lediglich zur Paarungszeit zu einer Herde gesellen. Im Kampf um die Weibchen können Bullen angriffslustiger werden. Dann schwingen sie ihre langen Hälse wie eine Keule und werfen den Kopf mit voller Wucht gegen die Brust oder den Hals des Kontrahenten. Der Sieger wird mit einer Paarung des umworbenen Weibchens belohnt.
Um richtig schlafen zu können, müssen sich Giraffen hinlegen und einrollen. Das wäre jedoch angesichts möglicher Feinde lebensgefährlich. Im Verteidigungsfall würde es viel zu lange dauern, bis das große und schwere Tier sich entrollt hat und aufstehen kann. Deshalb schläft eine Giraffe nur wenige Minuten am Stück, und zwar im Stehen, was allenfalls als dösen und nicht als schlafen bezeichnet werden kann. Auf diese Weise kommen dann wenige Stunden am Tag zusammen. Im Schutz der Herde und nur wenn sich Giraffen absolut sicher fühlen, verbringen sie maximal eine halbe Stunde am Tag im Liegen.
Für einen richtigen Schlaf muss sich eine Giraffe hinlegen. Da dies allerdings sehr gefährlich ist, legt sich eine Giraffe nur kurze Zeit hin.
Unsere Topper werden in Handarbeit ausschließlich in Deutschland gefertigt.
Sollten Sie nicht zufrieden sein, können Sie den Topper kostenlos zurückschicken. (Deutschland)
Alle Materialien sind nach Öko-Tex Standard 100 auf Schadstoffe geprüft.
Jeder MEOS® Topper kommt mit einer Vielzahl weiterer Vorzüge:
Ja, trotz dieser enormen Größe, des hohen Gewichts, des langen Halses und der ebenso langen Beine sind Giraffen in der Lage, sich hinzulegen. Das tun sie jedoch nur, wenn sie keinen Gefahren ausgesetzt sind. Dann geht der Schlaf über das bloße Dösen hinaus. Denn im Liegen halten sie einen Tiefschlaf ab, der jedoch nicht länger als 20 bis 30 Minuten am Tag dauert. Es dauert einen Moment, bis eine Giraffe diese Ruheposition einnimmt. Dazu geht sie mit den Vorderbeinen sozusagen in die Knie, spreizt ihre Hinterläufe leicht nach außen und lässt sich dann auf ihr Hinterteil plumpsen. Das nutzt sie übrigens auch als Ruhekissen, indem sie mit angewinkelten Beinen in Brustlage ihren langen Hals nach hinten beugt und den Kopf auf ihr Hinterteil auflegt, während sich der Körper in einer leichten Seitenlage befindet.
Bis zu fünfzehn Sekunden kann der umgekehrte Vorgang dauern, bis die Giraffe aus dieser Ruheposition wieder auf die Beine kommt. Auch hier kommt sie zunächst auf die leicht nach außen gegrätschten Hinterbeine, während die Vorderbeine zur Hälfte geknickt sind. Sozusagen auf den beiden Hinterläufen und auf den Knien wuchtet sie ihren schweren Körper nach oben und stellt mit diesem Schwung auch die Vorderbeine vollständig auf. Dieses Procedere macht deutlich, warum Giraffen vorwiegend im Stehen schlafen. Es wäre unmöglich, im Falle der Annäherung eines Raubtieres aus der Liegeposition rechtzeitig nach oben zu kommen, um sich zu verteidigen oder gar zu fliehen. Das gilt selbst für die Geburt eines Kalbes. Auch hier verzichtet die Giraffenkuh darauf, sich hinzulegen. Stattdessen bleibt sie stehen, sodass das Kalb aus einer Höhe von rund zwei Metern etwas unsanft auf den Erdboden purzelt.
Wie der Mensch müssen auch Tiere schlafen, um ihre Energiereserven wieder zu füllen. Das ist eine notwendige Voraussetzung für die Gesundheitserhaltung des Organismus. Worin sich Mensch und Tier und auch Tiere untereinander unterscheiden, ist die Menge an Schlaf. Giraffen benötigen lediglich nur zwei bis vier Stunden pro Tag Ruhe. Der längste Zeitraum, den sie am Stück schlafen, sind maximal zwei Stunden. Ansonsten ruhen die afrikanischen Riesen in Zehn-Minuten-Intervallen, die sich über den Tag verteilen. Grundsätzlich brauchen Neugeborene und Jungtiere mehr Schlaf als ältere Tiere.
Im Allgemeinen verbringen Giraffen einen kleinen Teil der Nacht im Liegen, wobei sich die Ruhezeiten mit Erkundungsgängen und Wiederkäuen abwechseln. Ohnehin sind die Tiere die meiste Zeit mit Fressen und Wiederkäuen beschäftigt. Und so nehmen sie über einen Tag verteilt bis zu 30 Kilogramm an Nahrung zu sich. Um die Pflanzenteile insbesondere von Akazien zu zermalmen, bewegen Giraffen ihren Unterkiefer seitwärts. Mithilfe ihrer hohen Bisskraft und den massiven Mahlzähnen schaffen sie es, Blätter, Zweige und Äste zu zerkleinern. Außerdem sind sie Wiederkäuer und verfügen als solche über vier Mägen, den Pansen, den Netzmagen, den Blättermagen und den Labmagen. Wiederkäuen bedeutet, dass sie ihr Futter immer wieder hochwürgen, um es erneut durchzukauen.
Der Kurator für Säugetiere im Tierpark Berlin, Dr. Florian Sicks, darf als Schlafexperte bezeichnet werden. Das gilt auch in Bezug auf das Schlafverhalten von Giraffen im Zoo. Sicks hat sich in seiner Dissertation insbesondere mit dem REM-Schlaf von Giraffen beschäftigt, der als verlässliche Einflussgröße gilt, wenn es um die Messung der Stressbelastung geht. Die REM-Phase ist die nur kurz währende Phase des Schlafes, in der sich Giraffen ablegen und ihren Kopf auf ihr Hinterteil betten. Die Forschungsarbeit basiert auf Beobachtung der Tiere im Berliner Tierpark mittels Infrarot-Videoüberwachungsanlagen, die in den Giraffenställen installiert waren. Insgesamt sind rund 10.000 Stunden Videomaterial zusammengekommen, die über einen Zeitraum von drei Jahren angefertigt wurden, mit diesen Ergebnissen:
Auch im Zoo schlummern Giraffen im Schnitt 4,6 Stunden, von denen sie rund 30 Minuten im REM-Schlaf in liegender Position verbringen. Kommt Stress auf, ändert sich auch das Schlafverhalten. Das gilt insbesondere für den REM-Schlaf, der minimiert wird oder ganz ausfällt. Beispiele für Stresssituationen sind beispielsweise Veränderungen in der Herde, Nahrungsmangel oder Transporte. So hat sich beispielsweise eine Giraffenkuh drei Wochen lang nicht abgelegt und auf den REM-Schlaf verzichtet, weil ihr langjähriger Lebenspartner verstorben war. Das bedeutet, dass der REM-Schlaf in unmittelbarem Zusammenhang mit Stressfaktoren steht. Insoweit ist der REM-Schlaf ein zuverlässiger Indikator für Stresssituationen. Im Zoo ist es aufgrund dieser Erkenntnisse möglich, in stressigen Situationen einzugreifen und das Wohlbefinden des betroffenen Tieres zu stabilisieren, sodass der notwendige REM-Schlaf nicht beeinträchtigt wird.
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